UNESCO - Welterbe
1972 wurde die Welterbe-Konvention verabschiedet. Zum Schutz des immateriellen Erbes widmet sich die UNESCO der Inventarisierung, Sammlung und Erhaltung kulturellerTraditionen, handwerklicher und künstlerischer Fertigkeiten, mündlicher Überlieferungen und vom Aussterben bedrohter Sprachen.
Seit 1980 gehören 7 Stätten in Algerien zum Weltkultur (K) - und Weltnaturerbe (N):
M’Sila: Bergfestung Kala‘a Beni Hammad (K/1980)
Djanet: Felsmalereien des Tassili n’Ajjer (K/N/1982)
Im Südosten des Landes liegt die Perle der Oasen, wie Djanet auch wegen ihrer Lage und den Palmengärten genannt wird. Hier ist der Ausgangspunkt für die Besuche der berühmten Felsmalereien und Felsgravuren in diesem 80.000 Quadratkilometer großen Gebiet des Tassili n'Ajjer, dem Hochplateau der Flüsse, wie die Tuareg sagen. In Höhlen und Überhängen (Abris) wurden in verschiedenen Epochen vor etwa 10.000 Jahren bis um 100 n.Chr. Jagdszenen, Tierherden und Menschen gemalt. Auf Felsplatten und an Felswänden gravierten die Künstler Rinder, Giraffen, Elefanten und weitere Savannentiere.Ghardaia: Das Tal des M'zab (K/1982)
Ghardaia ist eine Pentapolis aus den fünf Städten El Atteuf, Beni Isguen, Melika, Bou Noura und Ghardaia selbst. Das Tal des Flusses M'Zab gab auch den Bewohnern ihren Namen (Mozabiten), die sich in dieser kargen Gegend ab 1011 niederließen, um Brunnen zu graben, ihre Städte anzulegen und um sich ihrer strengen Auslegung der Religion hinzugeben, nachdem sie jahrelang verfolgt wurden. Ihre eigenartige Architektur mit dem hochaufragenden Minarett auf dem höchsten Punkt der Stadt, ihre schmalen, verwinkelten Gassen und den großartig angelegten Oasengärten machten die Mozabitenstädte bekannt. Die Altstädte sind mit Stadtmauern umgeben.
Djemila: Römische Ruinen (K/1982)
Nicht nur wegen der Ruinen, vor allem wegen der zahlreichen wundervollen Mosaike ist Djemila, die Schöne, bekannt. Ganze Wände des Museums schmücken die vielfarbigen Mosaike mit verschiedensten Motiven aus dem 2. Jahrhundert n.Chr., darunter Bacchus mit Weinranken, die Toilette der Venus und den Raub der Europa. Zwischen grünen Taleinschnitten vor dem Bergpanorama der Kleinen Kabylei liegt Djemila an der Kreuzung mehrerer Handelswege Numidiens und wurde um 96 n. Chr. als römischer Wachtposten und Wohnort für Soldaten angelegt.An der Mittelmeerküste 70 Kilometer westlich von Algier liegt der alte Phönizierhafen Tipasa in einer kleinen, natürlichen Bucht. Später nutzten die Römer die Stadt und durch Ausgrabungen wurden Hafenanlagen, Amphitheater, Theater, Tempel, Basilika, Thermen und Wohnbereiche mit feinen Mosaikböden freigelegt.
Im nahegelegenen Museum werden Tonwaren, Statuen und
Mosaike ausgestellt.
Timgad: Römische Ruinen (K/1982)
Etwa 30 Kilometer östlich von Batna im Aurès-Gebirge ist Timgad ein attraktives Ausflugsziel. Diese alte Ruinenstadt war eine Hochburg der Donatisten, einer strengen christlichen Sekte, die sich hier ab dem 4. Jahrhundert entwickelte und in Nordafrika stark ausbreitete. Der Triumphbogen (Trajans-Bogen) mit einem mittleren Durchlass von gut sechs Metern, einige Säulen des Kapitols und die Tribünen des Theaters sind weithin sichtbar.
Ein großzügig angelegtes Museum am Eingang der Stätte
beherbergt zahlreiche, großflächige Mosaike und Fundstücke.
Algier: Kasbah (Altstadt) (K/1992)
Oberhalb des Hafens im Zentrum der Hauptstadt Algier erhebt sich die Kasbah. Sie ist eine einzigartige Art von Medina und befindet sich an einer der schönsten Küstenorte des Mittelmeers mit Blick auf die Inseln, auf denen im 4. Jahrhundert v. Chr. ein karthagischer Handelsposten errichtet wurde. Es gibt die Überreste der Zitadelle, alte Moscheen und Paläste im osmanischen Stil zu besichtigen sowie die Überreste einer traditionellen Stadtstruktur, die mit einem tief verwurzelten Gemeinschaftsgefühl verbunden ist.