Wie das Land, so die Leute !
So unterschiedlich wie die Landschaften Algeriens, sind auch die Bewohner dieses riesigen Landes und sie haben viele Eigenheiten bewahren können. Dies kann man bei den traditionellen Festen gut beobachten ob Fantasia im Westen oder Ilugan in der Sahara.
Land
Algerien hat eine Bevölkerung von mehr als 40 Millionen
(2020) Einwohnern. Sie bewohnen eine Fläche von rund 2,38 Quadratkilometern,
dies ist etwa die Fläche von ganz Westeuropa. Nur 15 % der Fläche werden
landwirtschaftlich genutzt, 85 % sind wüstenhaft oder Vollwüste. Die meisten
Bewohner leben im Norden in Algier und den Städten an der Mittelmeerküste.
Der größte Fluss ist der Oued Chelif (frz.) etwa 700 km, entspringt im Sahara- Atlas und mündet in das Mittelmeer bei Mostaganem.
Der höchste Berg ist der Tahat mit 2918 Metern Höhe im Ahaggar in der Sahara.
Algerien ist nach wie vor hauptsächlich ein Agrarland.
Aber nur etwa ein Fünftel der Landfläche ist landwirtschaftlich nutzbar, meist
als Weideland, nur drei Prozent sind als Ackerland zu verwenden, und zwei Prozent
sind, teilweise aus dürftigem Gebüsch bestehender Wald.
Leute
Die ursprünglichen Bewohner Algeriens, sowie des ganzen
Maghreb sind Berber. Sie selbst nennen sich Imazighen, was so viel wie freie Menschen und auch die, die schon
immer hier wohnen, bedeutet.
Zahlreiche Völker ließen sich an der Mittelmeerküste nieder: Phönizier, Römer, Vandalen, Byzantiner. Erst mit der Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert kamen die arabischen Eroberer in die Länder des Maghreb. Danach kamen die Osmanen und die Franzosen als fremde Eroberer nach Algerien. Sie alle hinterließen ihre kulturellen Spuren.
Die Bevölkerung Algeriens hat sich im Laufe des langjährigen Zusammenlebens auf nordafrikanischem Boden stark vermischt, doch haben sich eine Reihe von Berbergruppen, wie zum Beispiel die Kabylen im Nordosten des Landes erhalten. Ein Teil der berberischen Bevölkerung zog sich in die Berge zurück und bewahrte sich die eigenen berberischen Dialekte und die alten Überlieferungen, besonders die Kabylen und die Chaouia des Aurès - Gebirges. Weitere Berberfamilien siedeln an der „Türkisküste“ zwischen Cherchell und Ténès, einige verstreut an der marokkanischen Grenze, dann um Blida (südwestlich von Algier) und in der Ouarsenis (nördlich von Tiaret).
Zu den Kabylen werden etwa eine Million Menschen
gerechnet. Traditionell leben sie in den Bergen Ostalgeriens von der Landwirtschaft,
vor allem vom Ackerbau sowie Obst- und Olivenanbau.
In die Wüste zurückgedrängte Berber sind auch die Mozabiten und die Tuareg, die in der Sahara Algeriens leben, wie auch in Niger, Mali, Südlibyen und im nördlichen Burkina Faso.
Cha’amba leben vor allem in den Oasen der nördlichen Sahara und sind arabische Nomaden. Die Cha’amba sind vermutlich erst im 11. Jahrhundert nach Nordafrika eingewandert, zusammen mit der zweiten arabischen Eroberungswelle. Die wirtschaftliche Grundlage bildete vor allem die Kamelzucht, daneben spielten der Karawanenhandel und der Dattelanbau in den Oasen eine wichtige Rolle.
Im unwegsamen Tal des M'Zab , rund 600 Kilometer südlich von Algier, haben sich im frühen 11. Jahrhundert die Ibaditen niedergelassen, die im Lauf der Zeit den Namen Mozabiten annahmen, nach dem Flusslauf. Hier gruben Sie tiefe Brunnen um ihre Oasen anzulegen. Sie bauten fünf Städte, die als Pentapolis von Ghardaia bekannt ist und eine ihnen eigene Architektur aufweist. In dieser einsamen Region konnten sie ihre Traditionen und Gebräuche lange bewahren. Auch heute ist die Pentapolis ein attraktives Reiseziel.
Die Sahara ist die Heimat der Tuareg. Sie konnten sich bis zum Einfall der Franzosen ihre
Unabhängigkeit bewahren und waren die Herren der Sahara. Ihre Traditionen und
Gebräuche pflegen sie bis heute, wie die Besucher bei Expeditionen und
Kameltrekking kennen lernen dürfen. Sie sind Kamelzüchter und Karawanenhändler,
manche auch Oasenbauern. Die Tuareg sind Berber, sie sprechen ihre eigene
Sprache, das Tamahaq und schreiben in Tifinagh. Heute sind Tamanrasset und
Djanet die Zentren der Tuareg in Algerien. Zu früheren Zeiten reichte ihr
Siedlungs- und Weidegebiet, sowie die Handelskarawanen-Routen von Ghadames im
heutigen Libyen, nach Timbuktu in Mali bis nach Kano in Nordnigeria und Zinder
und Agadez in Niger.